Verschiedene Streugut-Arten für Trenntoiletten im Vergleich
Pflege und Entsorgung

Trenntoilette Streugut: Der ultimative Ratgeber für Einstreu 2025

Trenntoiletten Ratgeber
14 Min. Lesezeit
Welches Streugut für Trenntoiletten ist das beste? Umfassender Vergleich von Kokosfasern, Sägespänen, Rindenmulch und mehr. Mit Spartipps und Praxiserfahrungen.

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Streugut ist das Herzstück jeder Trenntoilette – ohne das richtige Einstreu funktioniert selbst die beste Komposttoilette nicht zufriedenstellend. Doch welches Streugut ist wirklich das beste? Kokosfasern, Sägespäne, Kleintierstreu oder doch Rindenmulch? In diesem umfassenden Ratgeber vergleiche ich alle gängigen Streugut-Arten, zeige Ihnen Spartipps und teile meine Praxiserfahrungen aus Jahren mit Trenntoiletten.

Warum ist Streugut bei Trenntoiletten so wichtig?

Bevor wir in den Vergleich einsteigen, lassen Sie mich erklären, warum die Wahl des richtigen Streuguts entscheidend ist.

Die drei Hauptfunktionen von Streugut

1. Feuchtigkeitsbindung:

Auch bei perfekter Trennung gelangt immer etwas Restfeuchtigkeit in den Feststoffbehälter. Gutes Streugut absorbiert diese Flüssigkeit sofort und verhindert die Bildung einer feuchten, unangenehmen Masse. Je höher die Saugkraft, desto trockener bleibt der Behälter.

2. Geruchsverhinderung:

Trockene Feststoffe riechen kaum. Streugut entzieht den Ausscheidungen Feuchtigkeit und bindet gleichzeitig Geruchsmoleküle. Das Ergebnis: Die Toilette bleibt nahezu geruchsfrei. Ohne ausreichend Streugut würden Gerüche entstehen – genau das, was wir vermeiden wollen.

3. Kompostierung ermöglichen:

Wenn Sie Ihre Feststoffe kompostieren möchten, ist das richtige Streugut unverzichtbar. Es schafft die perfekte Struktur im Kompost, fördert die Belüftung und liefert Kohlenstoff als Gegenpol zum stickstoffreichen Material. Gutes Streugut beschleunigt die Verrottung erheblich.

Was macht gutes Streugut aus?

Ideale Eigenschaften:

  • Hohe Saugfähigkeit (bindet das 3- bis 8-fache des Eigengewichts)
  • Geruchsbindend oder geruchsneutral
  • Natürlich und kompostierbar
  • Staubarm (wichtig für Allergiker)
  • Geringe Dichte (leichter Transport)
  • Bezahlbar und verfügbar
  • Angenehm in der Handhabung

Kein Streugut erfüllt alle Kriterien perfekt. Deshalb lohnt sich der genaue Vergleich, um das für Ihre Situation beste Einstreu zu finden.

Kokosfasern: Der Premium-Allrounder

Kokosfasern, auch als Kokoshumus, Cocopeat oder Kokossubstrat bekannt, gelten als das beste Streugut für Trenntoiletten. Zu Recht?

Was sind Kokosfasern genau?

Kokosfasern sind ein Nebenprodukt der Kokosnuss-Verarbeitung. Die Fasern der Kokosschale werden zerkleinert, gereinigt und zu gepressten Blöcken oder Ziegeln verarbeitet. Diese kompakten Blöcke quellen mit Wasser auf und ergeben ein lockeres, torfähnliches Material.

Typische Größen:

  • 650g-Block: Ergibt etwa 9 Liter fertiges Substrat
  • 5kg-Block: Ergibt etwa 70 Liter
  • 10kg-Block: Ergibt etwa 140 Liter
  • Lose Ware: Direkt nutzbar, bereits aufgequollen

Vorteile von Kokosfasern

Extrem hohe Saugkraft:

Kokosfasern können das 7- bis 8-fache ihres Trockengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Das ist deutlich mehr als jede Alternative. Selbst kleinste Mengen binden Feuchtigkeit zuverlässig.

Vollkommen geruchsneutral:

Kokosfasern haben einen milden, angenehm erdigen Geruch und binden zusätzlich Geruchsmoleküle. Viele Nutzer berichten, dass Kokosfasern besser riechen als die meisten anderen Optionen.

Perfekt kompostierbar:

Als reines Naturprodukt verrotten Kokosfasern problemlos. Sie lockern den Kompost auf, verbessern die Struktur und liefern wertvolle organische Substanz. Auch für die Wurmkompostierung geeignet.

Kompakte Lagerung:

Ein 650g-Block ist handtellergroß und ergibt nach dem Aufquellen 9 Liter Streugut. Sie können monatelangen Vorrat platzsparend lagern – ideal für Wohnmobile mit wenig Stauraum.

Staubfrei:

Im Gegensatz zu vielen anderen Einstreus entsteht beim Verwenden von Kokosfasern praktisch kein Staub. Das ist angenehm für Allergiker und hält die Toilettenumgebung sauber.

Nachhaltig:

Kokosfasern sind ein Abfallprodukt, das sonst ungenutzt bliebe. Durch die Verwendung tragen Sie zur Kreislaufwirtschaft bei. Ökologischer Fußabdruck ist im Vergleich zu Torf erheblich besser.

Nachteile von Kokosfasern

Höherer Preis:

Kokosfasern sind das teuerste Streugut. Ein 650g-Block kostet 2,50 bis 4 Euro. Bei täglicher Nutzung summiert sich das auf 30 bis 60 Euro pro Jahr. Für Vollzeit-Camper kann das spürbar sein.

Vorbereitung nötig:

Gepresste Blöcke müssen vor Verwendung mit Wasser aufgequollen werden. Das dauert 15 bis 30 Minuten und benötigt einen Eimer. Unterwegs kann das unpraktisch sein.

Qualitätsunterschiede:

Billige Kokosfasern können salzhaltig sein (aus Meeresnähe) oder Faserstücke enthalten. Hochwertige Produkte sind feiner und gleichmäßiger, kosten aber mehr.

Nicht überall verfügbar:

In ländlichen Regionen oder auf Reisen sind Kokosfasern nicht immer leicht zu bekommen. Online bestellen ist meist nötig.

Beste Kokosfaser-Produkte

Empfohlene Marken:

  • Humusziegel: Deutsche Marke, sehr hohe Qualität, entstaubt
  • Kokoserde Premium: Gute Qualität-Preis-Verhältnis
  • Floragard Kokohum: Im Gartencenter erhältlich
  • Trelino Kokoshumus: Speziell für Trenntoiletten optimiert

Preis pro 10 Liter (aufgequollen): 2,50 bis 4,50 Euro

Anwendungstipps für Kokosfasern

Richtige Vorbereitung:

  1. Block in großen Eimer legen
  2. 3-5 Liter lauwarmes Wasser aufgießen
  3. 15-20 Minuten quellen lassen
  4. Mit den Händen auflockern
  5. Bei Bedarf überschüssiges Wasser ausdrücken

Tipp: Bereiten Sie mehrere Blöcke gleichzeitig vor und lagern Sie das fertige Substrat in verschließbaren Eimern. So haben Sie immer Vorrat.

Optimale Dosierung:

2-3 gehäufte Schaufeln pro Toilettengang. Mehr ist besser als zu wenig. Die Feststoffe sollten komplett bedeckt sein.

Sägespäne und Sägemehl: Die Sparoption

Sägespäne sind der Klassiker unter den Einstreus und wurden schon lange vor modernen Trenntoiletten verwendet.

Arten von Sägespänen

Grobe Sägespäne (Hobelspäne):

Entstehen beim Hobeln und Fräsen von Holz. Größere Flocken, lockere Struktur, gute Belüftung. Ideal für Komposttoiletten.

Feine Sägespäne:

Vom Sägen stammendes Mehl. Feinere Struktur, höhere Dichte, kann staubig sein. Bindet Feuchtigkeit besser als grobe Späne.

Sägemehl:

Sehr feines Pulver aus Sägewerken. Extrem feine Konsistenz, kann verklumpen, sehr staubig. Weniger geeignet für Trenntoiletten.

Vorteile von Sägespänen

Extrem günstig oder kostenlos:

Sägespäne sind oft gratis erhältlich bei Schreinereien, Sägewerken oder im Baumarkt. Selbst gekauft kosten sie nur 5 bis 15 Euro pro 60-Liter-Sack. Das ist etwa ein Zehntel des Kokosfaser-Preises.

Überall verfügbar:

In jeder ländlichen Region gibt es Schreinereien oder Sägewerke. Auch Baumärkte führen Sägespäne als Tiereinstreu.

Natürlicher Duft:

Frische Holzspäne riechen angenehm nach Wald. Besonders Nadelholz-Späne haben einen würzigen Duft, der unangenehme Gerüche überdeckt.

Gute Kompostierbarkeit:

Als reines Holzprodukt verrotten Sägespäne vollständig. Sie lockern den Kompost auf und sind reich an Kohlenstoff – perfekt als Gegenpol zu stickstoffreichen Fäkalien.

Leicht und voluminös:

Hobelspäne sind sehr leicht und schaffen eine luftige Struktur im Feststoffbehälter. Das fördert die Trocknung und Kompostierung.

Nachteile von Sägespänen

Kann staubig sein:

Besonders feine Sägespäne stauben beim Einfüllen erheblich. Das ist unangenehm und kann Atemwege reizen. Allergiker sollten Staubmasken tragen.

Geringere Saugkraft:

Sägespäne binden nur etwa das 2- bis 3-fache ihres Gewichts an Feuchtigkeit. Sie benötigen deutlich mehr Volumen als Kokosfasern für die gleiche Wirkung.

Nicht alle Holzarten geeignet:

Behandeltes Holz (lackiert, imprägniert) ist ungeeignet und kann giftig sein. Auch manche Tropenhölzer sollten vermieden werden. Am besten: Unbehandelte heimische Hölzer wie Fichte, Kiefer, Buche.

Großes Volumen:

Für längere Reisen benötigen Sie mehr Platz zur Lagerung. Ein 60-Liter-Sack nimmt deutlich mehr Raum ein als ein paar Kokosfaser-Blöcke.

Qualität schwankt:

Je nach Quelle können Sägespäne Verunreinigungen enthalten: Metallspäne, Lackreste, Schimmel bei falscher Lagerung. Prüfen Sie die Qualität vor Verwendung.

Wo Sägespäne bekommen?

Kostenlose Quellen:

  • Schreinereien und Tischlereien (einfach nachfragen)
  • Sägewerke (oft werden Sie sogar gebeten, welche mitzunehmen)
  • Holzverarbeitende Betriebe
  • Private Holzwerkstätten
  • Nachbarn mit Werkstatt

Kaufquellen:

  • Baumärkte (als Tiereinstreu)
  • Landhandel und Raiffeisenmarkt
  • Online-Versand (große Säcke)
  • Reiterhöfe (Pferdeeinstreu)

Preis: 0 bis 15 Euro pro 60 Liter

Anwendungstipps für Sägespäne

Qualitätsprüfung:

  • Riechen Sie an den Spänen – chemischer Geruch ist ein Warnsignal
  • Prüfen Sie auf Schimmel oder Feuchtigkeit
  • Sortieren Sie Metallspäne oder Fremdkörper aus
  • Nur unbehandeltes Holz verwenden

Entstauben:

Sieben Sie feine Sägespäne vor Verwendung durch ein grobes Sieb. Das entfernt den feinsten Staub. Oder: Späne leicht mit Wasser besprühen, dann verklumpt der Staub.

Richtige Dosierung:

Sägespäne haben weniger Saugkraft als Kokosfasern. Verwenden Sie 3-4 gehäufte Schaufeln pro Toilettengang. Feststoffe sollten vollständig bedeckt sein.

Lagerung:

Lagern Sie Sägespäne trocken und belüftet. In Säcken oder großen Eimern mit Deckel. Feuchtigkeit führt zu Schimmelbildung.

Kleintierstreu: Der Kompromiss

Kleintierstreu aus dem Zoogeschäft oder Baumarkt ist eine beliebte Alternative für Trenntoiletten.

Was ist Kleintierstreu?

Kleintierstreu besteht aus verschiedenen Materialien:

Holzpellets / Holzgranulat:

Gepresste Sägespäne in Pelletform. Saugen Feuchtigkeit auf und zerfallen dabei zu Spänen. Sehr saugfähig und geruchsbindend.

Entstaubte Hobelspäne:

Spezielle Aufbereitung von Sägespänen mit reduziertem Staubgehalt. Weicher als normale Späne.

Strohpellets:

Aus gepresstem Stroh hergestellt. Günstig, aber weniger saugfähig als Holz.

Hanfstreu:

Aus Hanffasern, sehr saugfähig, geruchsneutral, aber teurer.

Vorteile von Kleintierstreu

Gute Verfügbarkeit:

Jeder Baumarkt, Zoogeschäft und viele Supermärkte führen Kleintierstreu. Auch auf Reisen leicht zu finden.

Entstaubt und gereinigt:

Im Gegensatz zu rohen Sägespänen ist Kleintierstreu meist entstaubt und hygienisch aufbereitet. Weniger Atemwegsreizung.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis:

15 bis 30 Euro für 60 Liter – günstiger als Kokosfasern, aber teurer als gratis Sägespäne. Für die gebotene Qualität fair.

Verschiedene Varianten:

Sie können zwischen Pellets, Spänen, Stroh oder Hanf wählen – je nach Vorliebe und Verfügbarkeit.

Kompostierbar:

Wie Sägespäne ist unbehandeltes Kleintierstreu vollständig kompostierbar.

Nachteile von Kleintierstreu

Nicht-klumpendes Streu verwenden:

Wichtig: Kaufen Sie KEIN klumpendes Katzenstreu! Das ist für Trenntoiletten völlig ungeeignet, da es bei Feuchtigkeit zu schweren Klumpen wird.

Duftstoffe vermeiden:

Viele Kleintierstreu-Produkte enthalten künstliche Duftstoffe. Diese können im geschlossenen Wohnmobil unangenehm sein und sind für Kompostierung nicht ideal.

Mittlere Saugkraft:

Kleintierstreu liegt zwischen Sägespänen und Kokosfasern. Etwa das 4- bis 5-fache des Eigengewichts. Besser als Späne, aber nicht so gut wie Kokos.

Pellets können laut sein:

Holzpellets machen beim Einfüllen Geräusch. Für manche Menschen unangenehm, wenn andere im Wohnmobil schlafen.

Beste Kleintierstreu-Produkte

Empfohlene Marken:

  • Allspan Hobelspäne: Entstaubt, weich, gute Qualität
  • Chipsi Classic: Beliebtes Hamsterstreu, fein und saugfähig
  • Cat’s Best Öko Plus: Eigentlich Katzenstreu, aber nicht-klumpend und sehr saugstark
  • JRS Horse Bedding: Großpackungen für Pferdeställe, sehr günstig

Preis: 15 bis 30 Euro pro 60 Liter

Anwendungstipps für Kleintierstreu

Achten Sie beim Kauf auf:

  • Nicht-klumpend (sehr wichtig!)
  • Ohne Duftstoffe
  • Entstaubt
  • Aus unbehandeltem Holz
  • Keine Chemie-Zusätze

Holzpellets richtig verwenden:

Holzpellets sind sehr kompakt und schwer. Nach dem Befeuchten zerfallen sie zu weichen Spänen. Sie können sie trocken verwenden (kompakt, laut) oder leicht anfeuchten (weicher, leiser).

Dosierung:

2-3 Schaufeln bei Spänen, etwas weniger bei Pellets (die quellen auf). Experimentieren Sie, bis Sie die richtige Menge gefunden haben.

Rindenmulch: Die Garten-Alternative

Rindenmulch ist eigentlich für Gartenbeete gedacht, kann aber auch in Trenntoiletten verwendet werden – mit Einschränkungen.

Was ist Rindenmulch?

Rindenmulch besteht aus zerkleinerter Baumrinde, meist von Nadelbäumen wie Kiefer oder Fichte. Es gibt verschiedene Körnungen von fein (5-15 mm) bis grob (20-40 mm).

Vorteile von Rindenmulch

Günstig in großen Mengen:

Ein 60-Liter-Sack kostet im Baumarkt 5 bis 10 Euro. Bei großen Mengen (z.B. im Garten) noch günstiger.

Angenehmer Waldgeruch:

Frischer Rindenmulch riecht intensiv nach Wald und Harz. Dieser natürliche Duft überdeckt andere Gerüche gut.

Überall verfügbar:

Jeder Baumarkt führt Rindenmulch in der Gartenabteilung.

Langlebig:

Rindenmulch verrottet langsamer als Holz. Im Feststoffbehälter ändert sich das Material kaum.

Nachteile von Rindenmulch

Geringe Saugkraft:

Rinde ist weniger saugfähig als Holz. Sie benötigen deutlich mehr Material, um Feuchtigkeit zu binden.

Grobe Struktur:

Selbst feiner Rindenmulch ist gröber als Sägespäne. Die Feststoffe werden nicht so gut bedeckt.

Langsame Kompostierung:

Rinde enthält Gerbstoffe, die die Verrottung verzögern. Für schnelle Kompostierung weniger geeignet.

Nicht für mobile Nutzung:

Das große Volumen und Gewicht machen Rindenmulch für Wohnmobile unpraktisch. Eher für stationäre Gartentoiletten geeignet.

Kann schimmeln:

Bei hoher Feuchtigkeit neigt Rindenmulch zu Schimmelbildung. Trocken lagern!

Anwendung von Rindenmulch

Nur feine Körnung verwenden:

Für Trenntoiletten ist nur feiner Rindenmulch (5-15 mm) geeignet. Grober Mulch bedeckt nicht ausreichend.

Vor allem für Gartentoiletten:

Rindenmulch macht vor allem in stationären Gartentoiletten Sinn, wo Sie große Mengen günstig bevorraten können.

Höhere Dosierung nötig:

Verwenden Sie 4-5 gehäufte Schaufeln pro Toilettengang. Die geringere Saugkraft muss durch Menge ausgeglichen werden.

Mit anderen mischen:

Viele Nutzer mischen Rindenmulch mit Sägespänen oder Kokosfasern. Das kombiniert die Vorteile und reduziert Nachteile.

Andere Streugut-Alternativen

Es gibt noch weitere Materialien, die als Streugut verwendet werden können:

Torf

Vorteile:

  • Sehr hohe Saugkraft
  • Geruchsbindend
  • Feine Struktur

Nachteile:

  • Umweltschädlich (Moorabbau)
  • Teuer
  • Ethisch fragwürdig
  • Staubig

Fazit: Nicht empfehlenswert – Kokosfasern sind die nachhaltige Alternative zu Torf.

Stroh und Heu

Vorteile:

  • Oft kostenlos verfügbar
  • Natürlich
  • Kompostierbar

Nachteile:

  • Sperrig
  • Geringe Saugkraft
  • Kann schimmeln
  • Zieht Insekten an

Fazit: Nur in Notfällen oder für Langzeit-Kompostierung geeignet.

Erde und Kompost

Vorteile:

  • Kostenlos
  • Enthält Mikroorganismen
  • Beschleunigt Kompostierung

Nachteile:

  • Schwer
  • Kann schmutzig sein
  • Keine Geruchsbindung
  • Unpraktisch

Fazit: Kann als Zusatz zu anderem Streugut dienen, aber nicht als alleiniges Einstreu.

Papierschnitzel

Vorteile:

  • Recycling von Altpapier
  • Kostenlos
  • Leicht

Nachteile:

  • Geringe Saugkraft
  • Kann verklumpen
  • Unansehnlich
  • Druckfarben problematisch

Fazit: Nur für absolute Notfälle. Besser sind spezialisierte Materialien.

Direkter Vergleich: Welches Streugut ist das beste?

Hier der Vergleich der Top 3 in Tabellenform:

KriteriumKokosfasernSägespäneKleintierstreu
Saugkraft⭐⭐⭐⭐⭐ (8x)⭐⭐⭐ (3x)⭐⭐⭐⭐ (5x)
Geruch⭐⭐⭐⭐⭐ Neutral⭐⭐⭐⭐ Holzduft⭐⭐⭐⭐ Variabel
Preis⭐⭐ 3-4 €/10L⭐⭐⭐⭐⭐ 0-1 €/10L⭐⭐⭐ 2-3 €/10L
Verfügbarkeit⭐⭐⭐ Online⭐⭐⭐⭐⭐ Überall⭐⭐⭐⭐ Baumarkt
Kompostierung⭐⭐⭐⭐⭐ Perfekt⭐⭐⭐⭐ Gut⭐⭐⭐⭐ Gut
Staubentwicklung⭐⭐⭐⭐⭐ Keine⭐⭐ Mittel-hoch⭐⭐⭐⭐ Gering
Lagerung⭐⭐⭐⭐⭐ Kompakt⭐⭐ Voluminös⭐⭐⭐ Mittel
Wohnmobil-tauglich⭐⭐⭐⭐⭐ Ideal⭐⭐⭐ Geht⭐⭐⭐⭐ Gut

Punktsieger Kokosfasern: 39/40 Punkten Platz 2 Kleintierstreu: 29/40 Punkten Platz 3 Sägespäne: 27/40 Punkten

Kostenrechnung: Was kosten verschiedene Einstreus?

Rechnen wir konkret durch, was Sie im Jahr für Streugut ausgeben:

Beispiel-Szenario

  • 2 Personen
  • Tägliche Nutzung der Trenntoilette
  • Durchschnittlich 2 Toilettengänge (Stuhlgang) pro Tag
  • 3 Schaufeln Streugut pro Gang = 6 Schaufeln/Tag
  • 180 Schaufeln pro Monat
  • Etwa 20-25 Liter Streugut pro Monat

Jahreskosten Kokosfasern

  • 20 Liter pro Monat = 240 Liter pro Jahr
  • 1 Block (650g) ergibt 9 Liter
  • Bedarf: 27 Blöcke pro Jahr
  • Preis pro Block: 3 Euro (Durchschnitt)
  • Jahreskosten: 81 Euro

Bei Großbestellung günstiger: 10er-Pack für 25 Euro = 67,50 Euro pro Jahr

Jahreskosten Sägespäne

  • 25 Liter pro Monat (mehr benötigt wegen geringerer Saugkraft)
  • 300 Liter pro Jahr
  • 60-Liter-Sack für 10 Euro
  • Bedarf: 5 Säcke pro Jahr
  • Jahreskosten: 50 Euro

Bei kostenloser Quelle: 0 Euro!

Jahreskosten Kleintierstreu

  • 22 Liter pro Monat
  • 264 Liter pro Jahr
  • 60-Liter-Sack für 20 Euro
  • Bedarf: 4,5 Säcke
  • Jahreskosten: 90 Euro

Bei Großpackungen günstiger: Etwa 70 Euro pro Jahr

Fazit Kostenvergleich

Günstigste Option: Gratis-Sägespäne (0 Euro) Beste Preis-Leistung: Gekaufte Sägespäne (50 Euro/Jahr) Premium-Option: Kokosfasern bei Großbestellung (67 Euro/Jahr)

Die Preisdifferenz beträgt maximal 50 bis 90 Euro pro Jahr – für die meisten ein überschaubarer Betrag, der die Vorteile von Kokosfasern rechtfertigt.

Streugut richtig lagern

Egal für welches Material Sie sich entscheiden – richtige Lagerung ist wichtig:

Anforderungen an den Lagerort

Trocken:

Feuchtigkeit führt zu Schimmelbildung und Verklumpen. Lagern Sie Streugut an einem trockenen Ort.

Belüftet:

Luftzirkulation verhindert Stocken und Schimmel. Geschlossene Behälter nur bei wirklich trockenem Material.

Vor Ungeziefer geschützt:

Mäuse und Insekten mögen organisches Material. Lagern Sie in verschließbaren Behältern oder erhöht.

Geruchsneutral:

Streugut kann Gerüche aus der Umgebung aufnehmen. Nicht neben Benzin, Farbe oder stark riechenden Stoffen lagern.

Beste Lagerbehälter

Für Kokosfasern:

  • Originalbeutel (solange trocken)
  • Aufgequollenes Material in 10-20 Liter Eimern mit Deckel
  • Stapelbare Boxen mit Deckel

Für Sägespäne:

  • 60-Liter-Tonnen mit Deckel
  • Große Säcke in trockener Ecke
  • Bei Wohnmobilen: Unterflur-Stauboxen

Für Kleintierstreu:

  • Originalsäcke sind meist ausreichend
  • Oder umfüllen in Eimer

Praktischer Tipp: Verwenden Sie einen kleinen Eimer (5-10 Liter) mit Schaufel direkt neben der Toilette. Füllen Sie aus dem Hauptvorrat nach. Das ist hygienischer und praktischer als jedes Mal zum Lagerort zu gehen.

Streugut auf Reisen: Verfügbarkeit in Europa

Wenn Sie mit dem Wohnmobil unterwegs sind, müssen Sie Streugut eventuell nachkaufen:

Deutschland

Sehr gut verfügbar:

  • Kokosfasern: Baumärkte, Gartencenter, online
  • Sägespäne: Schreinereien, Baumärkte, Landhandel
  • Kleintierstreu: Überall

Österreich und Schweiz

Gut verfügbar:

  • Ähnlich wie Deutschland
  • Kokosfasern auch in Coop, Migros (Schweiz)
  • Preise etwas höher

Frankreich

Gut verfügbar:

  • Kokosfasern: Jardineries (Gartencenter)
  • Sägespäne: Scieries (Sägewerke)
  • Kleintierstreu: Supermärkte, Jardineries

Begriffe:

  • Fibre de coco = Kokosfasern
  • Sciure de bois = Sägespäne
  • Litière pour rongeurs = Kleintierstreu

Spanien und Portugal

Gut verfügbar:

  • Kokosfasern weit verbreitet (viel Gartenbau)
  • Sägespäne: Aserraderos (Sägewerke)
  • Baumärkte: Leroy Merlin, Bricomart

Skandinavien

Sehr gut verfügbar:

  • Alle Varianten in Baumärkten
  • Kokosfasern etwas teurer
  • Holzprodukte günstig und hochwertig

Südosteuropa

Eingeschränkt verfügbar:

  • Kokosfasern weniger verbreitet
  • Sägespäne überall (Holzindustrie)
  • Kleintierstreu in größeren Städten

Tipp: Nehmen Sie bei Reisen in diese Regionen ausreichend Vorrat mit oder weichen Sie auf Sägespäne aus.

Spartipps: So reduzieren Sie Ihre Streugut-Kosten

Mit diesen Tricks sparen Sie bares Geld:

Tipp 1: Großpackungen kaufen

Kokosfasern im 10er-Pack sind 20 bis 30 Prozent günstiger als Einzelkauf. Investieren Sie einmal mehr und profitieren Sie langfristig.

Tipp 2: Gemeinsam bestellen

Organisieren Sie eine Sammelbestellung mit anderen Camper-Freunden. Viele Online-Shops bieten Mengenrabatte ab 50 oder 100 Euro Bestellwert.

Tipp 3: Sägespäne gratis organisieren

Fragen Sie bei allen Schreinereien in Ihrer Nähe. Meist sind die Betriebe froh, wenn Sie Späne abnehmen. Viele zahlen sogar für die Entsorgung!

Tipp 4: Mischungen verwenden

Mischen Sie teure Kokosfasern mit günstigen Sägespänen 50:50. Sie behalten die Vorteile beider Materialien und halbieren die Kosten.

Tipp 5: Weniger bei Urin

Sie brauchen nur nach Stuhlgang Streugut. Bei reinem Urinieren ist kein Einstreu im Feststoffbehälter nötig. Das spart Verbrauch.

Tipp 6: Wiederverwendung (für Fortgeschrittene)

Einige Nutzer trocknen das verwendete Streugut in der Sonne und verwenden es ein zweites Mal. Nur für sehr erfahrene Nutzer und nur bei reiner Feststoff-Kompostierung ohne Urin!

Tipp 7: Saisonale Angebote nutzen

Kokosfasern sind im Frühjahr (Gartensaison) oft im Angebot. Kaufen Sie dann Jahresvorrat.

Tipp 8: Eigenanbau von Hanf

Für Garten-Selbstversorger: Hanf wächst schnell und ergibt hervorragendes Einstreu. Legal in DE bei Nutzhanf-Sorten ohne THC.

Häufige Fehler bei der Streugut-Verwendung

Diese Fehler sollten Sie vermeiden:

Fehler 1: Zu wenig Streugut

Problem: Geruchsbildung, feuchter Behälter, unangenehme Handhabung.

Lösung: Lieber zu viel als zu wenig! Die Feststoffe müssen vollständig bedeckt sein. 2-3 gehäufte Schaufeln sind Minimum.

Fehler 2: Falsches Material gewählt

Problem: Klumpendes Katzenstreu macht den Feststoffbehälter zu einer Betonmasse.

Lösung: Nur nicht-klumpendes, natürliches Streugut verwenden. Lesen Sie die Packung genau!

Fehler 3: Feuchtes Streugut

Problem: Vorgeschimmeltes oder feuchtes Material funktioniert nicht und riecht unangenehm.

Lösung: Streugut trocken lagern. Bei Feuchtigkeit entsorgen und neues kaufen.

Fehler 4: Zu viel Wasser bei Kokosfasern

Problem: Aufgequollene Kokosfasern sind zu nass und verlieren Saugfähigkeit.

Lösung: Überschüssiges Wasser ausdrücken. Kokosfasern sollten feucht, aber nicht nass sein.

Fehler 5: Chemisch behandeltes Material

Problem: Lackierte Holzspäne oder imprägniertes Material ist gesundheitsschädlich und nicht kompostierbar.

Lösung: Nur unbehandeltes Naturmaterial verwenden. Im Zweifel nachfragen!

Fehler 6: Alte Materialien

Problem: Jahrelang gelagertes Streugut verliert Saugkraft und kann schimmeln.

Lösung: Streugut sollte innerhalb von 1-2 Jahren verbraucht werden. Bei längerer Lagerung prüfen!

Umweltbilanz verschiedener Streugut-Arten

Nachhaltigkeit spielt bei der Wahl eine wichtige Rolle:

Kokosfasern

Ökobilanz: Mittel

  • ✅ Abfallprodukt (Nutzung von Reststoffen)
  • ✅ Nachwachsender Rohstoff
  • ❌ Langer Transportweg (meist aus Asien)
  • ✅ Bessere Alternative zu Torf
  • ✅ 100 Prozent kompostierbar

Fazit: Trotz Transport vertretbar, da Abfallprodukt und Torf-Ersatz.

Sägespäne

Ökobilanz: Sehr gut

  • ✅ Lokales Abfallprodukt
  • ✅ Keine Extra-Produktion
  • ✅ Kurze Transportwege
  • ✅ Heimische Hölzer
  • ✅ Perfekte Kreislaufwirtschaft

Fazit: Ökologisch ideal, besonders bei lokaler Beschaffung.

Kleintierstreu

Ökobilanz: Gut bis mittel

  • ✅ Meist heimische Hölzer
  • ❌ Extra Verarbeitung nötig
  • ❌ Verpackung (Plastik)
  • ✅ Kompostierbar
  • ~ Transportwege variabel

Fazit: Akzeptabel, aber nicht optimal. Wählen Sie regionale Produkte.

Nachhaltigkeits-Ranking

  1. Lokale Sägespäne: Beste Ökobilanz
  2. Kokosfasern: Gut durch Reststoff-Nutzung
  3. Regionales Kleintierstreu: Akzeptabel
  4. Importiertes Kleintierstreu: Mittel
  5. Torf: Schlecht (zum Vergleich)

Expertentipps aus der Praxis

Nach Jahren Erfahrung mit verschiedenen Streugut-Arten teile ich meine wichtigsten Erkenntnisse:

Mein persönliches Setup

Hauptstreugut: Kokosfasern (70 Prozent) Ergänzung: Sägespäne (30 Prozent)

Ich mische beide Materialien. Die Kokosfasern bringen Saugkraft, die Sägespäne senken Kosten und bringen angenehmen Duft. Diese Kombination hat sich bei mir über Jahre bewährt.

Vorbereitung:

Ich quell monatlich 3-4 Kokosfaser-Blöcke auf und mische sie mit einem halben Sack Hobelspänen. Die Mischung lagert in zwei 20-Liter-Eimern mit Deckel – einer davon immer direkt neben der Toilette.

Was ich gelernt habe

1. Qualität zahlt sich aus:

Billige Kokosfasern mit Salzresten oder Faserstücken nerven auf Dauer. Investieren Sie in gute Qualität.

2. Vorrat ist Gold wert:

Nichts ist ärgerlicher, als mitten auf einer Reise kein Streugut zu haben. Ich habe immer mindestens 6 Wochen Vorrat dabei.

3. Experimentieren Sie:

Jede Toilette, jede Nutzung und jede Präferenz ist anders. Probieren Sie verschiedene Materialien aus, bis Sie Ihren Favoriten gefunden haben.

4. Weniger Streugut bei Lüfter:

Wenn Sie eine Lüftung haben, trocknet der Feststoffbehälter schneller. Sie benötigen weniger Streugut als ohne Lüfter.

5. Jahreszeiten beachten:

Im Winter (trockene Heizungsluft) brauchen Sie weniger Streugut. Im feuchten Sommer mehr.

Empfehlung nach Einsatzzweck

Vollzeit-Wohnmobil: → Kokosfasern (Kompaktheit wichtiger als Preis)

Wochenend-Camping: → Kleintierstreu (gutes Preis-Leistungs-Verhältnis)

Stationäres Gartenhaus: → Sägespäne (günstig, große Mengen verfügbar)

Tiny House dauerhaft: → Kokosfasern oder Mix (Komfort und Geruchsfreiheit)

Budget-Lösung: → Gratis Sägespäne von Schreinerei

Premium ohne Kompromisse: → Hochwertige entstaubte Kokosfasern

Fazit: Das beste Streugut für Ihre Trenntoilette

Nach diesem umfassenden Vergleich lässt sich festhalten:

Es gibt nicht DAS eine perfekte Streugut. Die richtige Wahl hängt von Ihren Prioritäten ab:

Wählen Sie Kokosfasern, wenn…

  • Sie Wert auf maximale Saugkraft legen
  • Platzsparende Lagerung wichtig ist (Wohnmobil)
  • Absolute Geruchsfreiheit Priorität hat
  • Sie staubfreies Material bevorzugen
  • Budget zweitrangig ist

Wählen Sie Sägespäne, wenn…

  • Kosten wichtig sind
  • Sie lokale Quellen haben
  • Platz kein Problem ist
  • Natürlicher Holzduft erwünscht ist
  • Maximale Ökobilanz angestrebt wird

Wählen Sie Kleintierstreu, wenn…

  • Sie einen guten Kompromiss suchen
  • Verfügbarkeit wichtig ist (überall erhältlich)
  • Sie entstaubtes Material wollen
  • Mittleres Budget vorhanden ist
  • Flexibilität gewünscht wird

Meine persönliche Empfehlung:

Für die meisten Trenntoiletten-Nutzer sind Kokosfasern die beste Wahl – trotz des höheren Preises. Die Vorteile (Saugkraft, Kompaktheit, Geruchsfreiheit, Staubarmut) überwiegen deutlich. Der Preisaufschlag von 50 bis 70 Euro pro Jahr ist für die gebotene Qualität mehr als gerechtfertigt.

Wenn Sie sparen möchten oder eine stationäre Gartentoilette haben, sind Sägespäne eine hervorragende Alternative – besonders wenn Sie diese kostenlos bekommen.

Kombinieren Sie beide: Die Mischung aus 70 Prozent Kokosfasern und 30 Prozent Sägespänen vereint die Vorteile beider Materialien und spart trotzdem Kosten.

Ihre nächsten Schritte

So finden Sie Ihr perfektes Streugut:

  1. Prioritäten festlegen: Was ist Ihnen wichtiger – Preis, Komfort, Verfügbarkeit?

  2. Erste Bestellung aufgeben: Bestellen Sie eine Testmenge (z.B. 5 Kokosfaser-Blöcke oder einen Sack Kleintierstreu)

  3. Ausprobieren: Nutzen Sie das Material 2-3 Wochen und bewerten Sie:

    • Geruchskontrolle
    • Handhabung
    • Saugkraft
    • Dosierung
  4. Optimieren: Passen Sie die Dosierung an oder testen Sie Alternativen

  5. Großbestellung: Sobald Sie Ihren Favoriten gefunden haben, bestellen Sie Vorrat

  6. Vorrat anlegen: Lagern Sie immer mindestens 4-6 Wochen Vorrat

Mit dem richtigen Streugut wird Ihre Trenntoilette zu einer geruchsfreien, komfortablen und nachhaltigen Lösung. Die Investition in hochwertiges Einstreu zahlt sich jeden Tag aus – durch Komfort, Hygiene und die beruhigende Gewissheit, alles richtig zu machen.

Viel Erfolg bei der Wahl Ihres perfekten Streuguts!

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